Monday, June 20, 2011

Sendung 01 - März '11

In der ersten Sendung konntet ihr eine musikalische Weltreise erleben und seltenem Fusion aus Frankreich, Funk aus Nigeria oder psychedelischer Folkmusik aus der Türkei lauschen.


Playlist:


1. Cortex - Automne

(Troupeau Bleu, Disques Espérance, 1975)


Das Album "Troupeau Bleu" nahm das Quartett Cortex, bestehend aus Alain Gandolfi (Schlagzeug), Alain Mion (Keyboards), Jean Grevet (Bass) und Mireille Dalbray (Gesang) im Jahr 1975 in den französischen Studios Damiens auf. Entstanden ist ein zeitloses Fusion-Album mit einem sehr eigenständigem Sound. Das Zusammenwirken der Instrumente mit dem Timbre von Dalbray trägt den Hörer in unbekannte Klangwelten. Ein einzelnes Lied von dieser LP auszuwählen fällt sehr schwer, ich habe mich dennoch für "Automne" entschieden, um die Sendung zu eröffnen.

2. Malinga Five - Kaloule Woman
(Rock Africa, Barclay Records, 1977)

"Kaloule Woman" ist der Titel dieses afro-europäischen Disco-Hits. Unterstützt wird die Band Malinga Five von dem Sänger und Produzenten Alan Shelly, der bereits mit Musikgrößen wie Miriam Makeba oder Manu Dibango zusammen gearbeitet hat. "Rock Africa" ist eine dieser obskuren LP's aus den 70er Jahren, bei denen keiner so genau weiß, wie sie entstanden ist und wo die musikalischen Ursprünge liegen.

3. Manu Dibango - Groovy Flute
(African Voodoo, PSI, 1972)


Mit der Single "Soul Makossa" gelang Manu Dibango Anfang der 70er Jahre der internationale Durchbruch. Seitdem tourt er mit seinem Mix aus Jazz und kamerunischer Tanzmusik durch die ganze Welt. Trotz seines Alters von 78 Jahren scheint kein Ende in Sicht. Der Song "Groovy Flute" stammt von dem nicht so bekannten Album "African Voodoo", dass Dibango im selben Jahr wie "Soul Makossa" aufgenommen hat.


4. Manu Dibango - Soul Fiesta
(Africadelic, AMI, 1973)

Der zweite Song von Manu Dibango in dieser Ausgabe ist 1973 als Single für das Album "Africadelic" in Frankreich releast worden. Unterstützt wird der Muiker aus Kamerun von der African Pop Group, die sich in diesem Jahr fest um ihn formierte und ihn auch auf seinen Tourneen begleitete. 2002 wurde der Song "Soul Fiesta" über das Label
Versatile Records neu veröffentlicht und geremixt.

5. Peter King - African Dialects

(African Dialects, Grandstar Records, 1979)


Wenn man über Musik aus Nigeria spricht, fallen meistens Namen wie Fela Kuti, Tony Allen oder King Sunny Adé. Peter King dagegen scheint vielen Hörern hierzulande nicht geläufig zu sein und das obwohl sich seine Interpretationen moderner Evergreens Ende der 70er Jahre vor allem in Europa großer Bliebtheit erfreuten. Auf seinen LP's spielt Peter King die meisten Instrumente selbst ein, so auch auf dem Afrobeat-Album "African Dialects".

6. Question Mark - Freaking Out
(Be nice to the People, EMI, 1974)

In EMI-Studios in Lagos nahm die Band Question Mark 1974 das Album "Point of no Return" auf. Es handelt sich dabei um die einzige LP der Band, was vermutlich auf die schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen für Musiker zurückzuführen ist. Schallplatten haben sich in Nigeria nicht gut verkauft und wenn es sich bei der Musik um psychedelische Rockmusik handelte, schon gar nicht. Der Song "Freaking Out" beweist jedoch, dass diese Musik auch in Westafrika existierte.


7. Joe Quijano - Fun City Shingaling
(Shingalings, Chesta, 196?)

Der gebürtige Puerto Ricaner Joe Quijano ist einer der Wegbereiter des Boogaloo - einer Tanzmusik, die sich in den frühen 60er Jahren im New Yorker Stadtteil Herlem entwickelte.
Auf seinem selbstgegründeten Label Chesta Records veröffentlichte er mit seiner Band Fantastic Conjuto Cachana eine Vielzahl von LP's, darunter das Album "Shingalings" von dem der Titel "Fun City Shingaling" stammt. Shingaling ist eine andere Bezeichnung für Boogaloo, womit die Kombination von amerikanischen Popelementen mit lateinamerikanischen Rhythmen umschrieben wird.

8. Antonio Adolfo & A Brazuca - Transamazonica
(Antonio Adolfo é A Brazuca, Odeon Fonografica, 1970)

Ein sehr rares und vielgesuchtes Album nahmen Antonio Adolfo und die Gruppe A Brazuca 1970 in Brasilien auf. Der Song "Transamazinica" sticht auf dem Album besonders durch die gelungene Fusion aus Adolfos Keyboardspiel und der der gesanglichen Darbietung von A Brazuca heraus, bei der neben Jazzelementen auch traditionelle Formen, wie das Nachahmen von Vogelgezwitscher, einbezogen werden.


9. Azymuth - Montreux
(Rapid Transit, Milestone, 1984)

Azymuth gelten seit ihrem Hit "Jazz Carnival" 1980 als die populärste Fusionband aus Brasilien. Die drei Musiker Jose Roberto Bertrami (Keyboards)
, Alex Malheiros (Bass und Gitarre) und Ivan Conti (Schlagzeug) nennen ihre Musik selbst Samba Doido - verrückten Samba - und haben es geschafft diesen Stil bis heute kontinuierlich weiterzuentwickeln. Kollaborationen mit Musikern wie Jazzanova oder Madlib haben dafür gesorgt, dass ihre Musik auch ein jüngeres Publikum erreicht.

10. Azymuth - Indian Pepper

(Cascades, Milestone, 1983)


"Indian Pepper" erschien ein Jahr vor "Rapid Transit" auf der LP "Cascades", die ebenfalls auf Milestone Records veröffentlicht wurde. Das Label wurde 1966 in New York gegründet und machte sich einen Namen für hochwertige Jazzreleases. Mitlerweile werden darüber aber keine neuen Alben mehr vertrieben, sondern ausschließlich alte Scheiben neu aufgelegt.


11. One Way - Push
(Love is One Way, MCA, 1981)

Al Hudson gründete die 7-köpfige Band
Soul Partners 1979 in Detroit, die sich nach Problemen mit dem damaligen Label in One Way umbenannten und zu MCA wechselten. Dort releasten sie eine Reihe von Funk-Scheiben, unter anderem das Album "Love is One Way", dass 1981 erschien. Hierauf hört man bereits einen deutlich glatteren, eeltronischeren Sound als noch auf den LP's aus den 70er Jahren. Dennoch gelingt es der Gruppe nicht kitschig zu klingen, was vielen anderen Funk- und Soulmusikern in den 80er Jahren weit weniger gut gelungen ist.

12. Kalyanji Anandji - Dharmathma Titel Music

(Dharmatma, EMI, 1975)

Der Soundtrack von Dharmatma ist unbestritten einer der herausragensten des gesamten Bollywood. Verantwortlich für die Musik sind die Brüder Kalyanji Virji Shah und Anandji Virji Shah, die als Komponistenduo unter dem Namen Kalyanji Anandji für unzählige Bollywood-Filme die Musik beigesteurt haben. Besonders die funkigen und Breakbeat-lastigen Songs sind es, weshalb Sammler heute bereit sind weit mehr als 50 Dollar für ein abgewetztes Exemplar zu zahlen. Die Titelmelodie des Films Dharmatma ist einer dieser gesuchten Songs und wurde bereits auf einigen Compilations mit raren Bollywoodsongs releast.


13. Selda Bagcan - Dost Uyan
(Selda, Türkiola, 1976)

Selda Bagcan ist eine der beliebtesten Folk-Sängerinnen in der Türkei. In den 60er Jahren war sie vor allem für ihre politischen Texte und die progressive Musik bekannt, was ihr immer wieder Ärger mit der Staatsgewalt einbrachte. Bis heute engagiert sie sich für Meinungs- und pressefreiheit und spricht soziale Themen an.
Der Titel "Dost Uyan" ist ein Beispiel für die interessante Kombination aus türkischer Folkmusik und psychedelischem Rock , der in den 70er Jahren auch im arabischen Raum auf einigen Scheiben zu finden ist.

1 comment:

  1. Download-Ticket für die 1. musikalische Weltreise:
    http://www.megaupload.com/?d=OAIV26KK

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