1. Jethro Toe - Sunshine Day
(Single, MGM, 1968)
Wieso die erste Single der britischen Rockband Jethro Tull unter dem Namen Jethro Toe erschien, ist bis heute nicht bekannt. Gerüchten zufolge soll der Frontmann Ian Anderson die Namensänderung auf dem Plattenlabel in Auftrag gegeben haben ohne es mit dem Rest der Band abzusprechen. Er habe befürchtet, dass man bei Jethro Tull an einen Solokünstler denken könne. In jedem Fall hat diese Besonderheit dazu geführt, dass es sich bei der Single um ein absolutes Sammlerstück handelt, für das man heute über 500 Pfund zahlen muss.
2. Hozan Yamamoto - Summertime(The Shakuhashi, Victor, 1981)
Summertime ist ohne Zweifel eines der wenigen Lieder, die weltweit zum Standardrepertoire jedes Jazzmusikers zählen. Inzwischen wurde das Stück, das George Gershwin 1935 für das Musical Porgy & Bess schrieb weit mehr als 2500 Mal neu interpretiert. Diese Version von Hozan Yamamoto ist insofern besonders, weil sie mit der traditionellen Bambusflöte Shakuhashi für das gleichnamige Album eingespielt wurde.
3. Jochen Brauer Sextett - Sunny
(Shake, Rattle And Roll, Telefunken, 1975)
Jochen Brauer begann seine Karriere in den 50er Jahren als Jazzmusiker und war vor allen Dingen für sein Saxophon- und Klarinettenspiel bekannt. Später wendete er sich lukrativerer Unterhaltungsmusik zu und nahm für das Label Telefunken zahlreiche LP’s mit seichter Tanzmusik auf. Aus dieser Zeit stammt das Album „Shake, rattle and roll“, auf dem Jochen Brauer zusammen mit seinem Sextett den Klassiker „Sunny“ von Bobby Hebb aus den frühen 60ern umarrangiert.
4. Frank Zappa - Let me take you to the beach
(Studio Tan, Warner, 1978)
Das Album „We’re only in it for the Money“ von Frank Zappa und seinen Mother’s of Invention gilt als das erste Konzeptalbum der Popgeschichte und karikiert die kalifornische Hippie-Szene, sowie die Beatmusik der 60er Jahre. Der Hang zur Satire war ein wichtiges Merkmal von Zappa’s Musik, dem er bis zu seinem Tod 1993 treu geblieben ist. So ist die 1978 veröffentlichte LP „Studio Tan“ ebenfalls gespickt mit Seitenhieben gegen die Popindustrie, was man zum Beispiel bei „Let me take you to the Beach“ nachhören kann, einem Song, der die Tennie-Surfmusik parodiert.
5. Lee "Scratch" Perry - City too hot
(Single, Upsetter, 1977)
Lee Perry a.k.a. Scratch ist einer der gten Reggaeproduzenten Jamaikas und hat in den späten 60ern den Dub-Stil, bei der Roots Reggae mit Effekten überlagert und abgemischt wird, entscheidend geprägt. Die Single "City too hot" thematisiert die finanziellen Probleme in denen Perry sich mit seinem Black Ark Studio befand, dass seit der Gründung 1973 zu einem zentralen Ort der jamaikanischen Musikszene geworden war. Ironischerweise ist der Krisenherd knapp zwei Jahre später immer noch nicht gelöscht und die Situation wird sogar so heiß, dass das Studio in Flammen aufgeht. Die Ursachen für den brand sind bis heute ungeklärt.
6. Living Funk - Silver black summerday("Fools Love" B-Seite, Funk Music Unlimited, 1973)
Einige von euch kennen die B-Seite" Silver black summer day" vielleicht schon von der Compilation Club Africa. Diese Single ist nicht nur rar, sondern auch mysteriös. Ich konnte trotz intensiver Suche nicht herausfinden, woher die Band stammt, doch der Sound deutet daraufhin, dass es sich um eine Band aus Westafrika handelt. Fraglich bleibt jedoch, wieso die 7-Inch in den UsSA und nicht in Afrika releast wurde.
7. Los Kifers - El sol es una droga
(Single, Vergara, 1969)
Die achtköpfige Gruppe Los Kifers aus Spanien hat zwar nur zwei Singles veröffentlicht, dafür handelt es sich bei den vier Liedern um sehr energetische Freakbeat-Stücke. "Es sol es una droga" ist hierfür ein klarer Beweis.
8. Walter Wanderley - Summer Samba
(Rainforest, Verve, 1966)
Der Brasilianer Walter Wanderley war einer der virtuosesten Organisten Südamerikas und hat auf zahllosen Aufnahmen mit Stars wie Marcos Valle, Antonio Carlos Jobim oder Joao Gilberto zusammengespielt. Er ist besonders für seine stakkatoartige Spielweise auf der Hammond-Orgel bekannt. Diese ist auch auf dem Song "Samba de Verao" oder "Summer Samba" hören ist, mit dem ihm 1966 durch Erreichen des 26. Platzes in den US-billboard-Charts sein größter Erfolg gelang.
9. RAMP - Everybody loves the sunshine
(Come into Knowledge, ABC, 1977)
Hinter der Gruppe RAMP verbirgt sich ein Projekt des musikalischen Tausendsassas Roy Ayers, der mit seiner Mischung aus Soul und Jazz den Zorn der amerikanischen Jazzszene auf sich zog, die ihm Ausverkauf vorwarf. Zu seinen größten Erfolgen zählt der Titeltrack des Albums "Everybody loves the sunshine", dass 1976 auf Polydor erschien. Ein Jahr später nahm er diesen Song ein weiteres Mal in einer abgewandelten Version für das Album "Come into knowledge" auf, dass schwieriger zu finden ist als viele seiner Soloalben.
10. The Village Choir - Along the beach
(Single, SCM, 197?)
Das New Yorker Soul-Quintett The Village Choir nahm zu Beginn der 70er Jahre eine Reihe von Singles auf, darunter auch den raren Sommersong "Along the beach". Auf ihrer ersten und einzigen LP "Street Opera with a Blues Waltz", dass die Gruppe für das Label SCM einspielte ist der Song ebenfalls enthalten, allerdings in einer undynamischen Discofunk-Version, die nichts mehr von dem Soul der Single enthält.
11. The Beatmen - Let's make a summer
("Beat it" B-Seite, Supraphon, 1965)
Die slowakische Beat-Gruppe The Beatmen nahm in den zwei Jahren ihres Bestehens zwischen 1964 und 1966 zwar nur drei Singles auf, davon wurde eine jedoch ausschließlich in Deutschland veröffentlicht. Um so verwunderlicher ist es, dass The Beatmen trotz ihres geringen Outputs zu einer der einflussreichsten Bands der Sloweniens gehören. Der Titel "Let's make a summer" gilt sogar als einer der besten, die je in der Slowakei geschrieben wurden.
12. Chaos UK - Summer of hate
(Single, Chaotic, 1979)
Bei dieser Gruppe handelt es sich nicht um die gleichnamige Hardcore-Punk-Band aus Portishead bei Bristol, sondern um eine unbekannte Garagenband, die nur diese Single releast hat. Es handelt sich um eine Privatpressung auf dem selbst gegründeten Label Chaotic. Die Single ist auf 500 Stück limitiert, was den hohen Sammlerwert der 7-Inch trotz der doch eher bescheidenen Tonqualität erklärt.
13. Manfred Krug - Wenn der Urlaub kommt
(Du bist heute wie neu, Amiga, 1976)
In der zweiten Sendung habe ich bereits einen Titel von Manfred Krug und Günther Fischer gespielt. "Wenn der Urlaub kommt" stammt von ihrem letzten gemeinsamen Album, dass 1976 auf dem DDR-Label Amiga erschienen ist. Im Gegensatz zu den vorherigen LP's wurde "Du bist heute wie neu" nicht nachgepresst, weil Manfred Krug die DDR kurz nach Release verließ, um seine Schauspielkarriere voranzubringen. Aus diesem Grund gilt es heute als das rarste Album aus dieser Zeit.
14. Klaus Wunderlich - Summertime
(The Golden Sound Of Hammond, Telefunken, 1971)
Eine weitere Interpretation von Summertime. Diesmal von dem Hammond-Organisten Klaus Wunderlich, der ähnliche Klangpfade wie James Last beschritt und in den frühen 70ern ebenfalls einen sehr hohen Output an Easy Listening-Musik hatte. Die meisten seiner Songs sind seichte Tanznummern. Summertime von der LP "Shake, rattle and roll" ist eine funkige Ausnahme.
15. The Gianni Four - Sinfonia d'estate
(Single, Unifunk, 1972)
Der Keyboarder Gianni Gnesutta gründete das Quartett 1968 in Udine, Italien. "Sinfonia d'estate" ist der zweite und letzte Release der Rockband, bevor sie sich 1973 auflöste. Bedanken möchte ich mich bei Bruno, der mir den Song hat zukommen lassen und soweit ich weiß direkt an der Produktion beteiligt war.
Download-Link für die Sommer-Ausgabe:
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